Vorstellung des Projektes
Im Jahr 2013 betrug das ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial 2,3%. Dementsprechend wurden 97,7% dessen nicht ausgeschöpft. Zwar ist die Zahl der Einbürgerungen nach dem Tief 2008 (94.470) wieder angestiegen (2013: 112.353) doch die Einbürgerungszahl von Personen türkischer Herkunft, die seit Jahren die größte Gruppe der Eingebürgerten darstellen, seit dem Jahr 2000, in dem noch 82.861 türkische Staatsangehörige eingebürgert wurden, deutlich zurückgegangen.
Mit diesem Projekt soll ein Beitrag dazu geleistet werden, das ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial in der Stadt und im Landkreis Coburg zu erhöhen. Die Bemühungen sind hierbei nicht nur auf Personen türkischer Herkunft beschränkt, sondern auf alle Bevölkerungsgruppen zu richten. Weiterhin sollen mittels einer Homepage Informationen zentral und gebündelt zur Einbürgerung abrufbar sein, um einen noch einfacheren Zugang zu den Bedingungen zu gewähren.
Für das Projekt finden sich Einbürgerungspaten, die selbst das Verfahren der Einbürgerung durchlaufen haben und dementsprechend aus persönlicher Erfahrung berichten können.
Die Einbürgerungspaten sollen als Vermittler für die Einbürgerungsthematik fungieren und hierbei insbesondere ausländischen Vereinen, aber auch Schulen, als Referenten oder Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Aufgrund der eigenen Herkunft eröffnet sich beispielsweise die Möglichkeit, dass Eltern hinsichtlich der Einbürgerung ihrer Kinder sogar in der Muttersprache informiert werden können.
Bevor die Stelle des Einbürgerungspaten bekleidet werden darf, hat eine Schulung bzw. „Zertifizierung“ zu erfolgen, die Fragen der Einbürgerungsvoraussetzungen und häufige Problemstellungen erfasst.
Erst nach Abschluss der Ausbildung darf eine Übernahme in die Liste der Einbürgerungspaten erfolgen, um auch eine fachgerechte Beratung weitestgehend gewährleisten zu können. Die Einbürgerungspaten werden auch dazu angehalten, bei Fragen, die über die „Routine“ hinausgehen, Kontakt zur Ausländerbehörde aufzunehmen und diese so – anonymisiert – klären zu lassen, um mögliche irreführende Beratungen zu verringern.
Projektumsetzung
Coburg Stadt und Land aktiv GmbH
Lauterer Straße 60, 96450 Coburg
in Zusammenarbeit mit Kanat Akin
(Jugendbeauftragter des Landkreises Coburg)
Förderung
Gefördert durch die Partnerschaften für Demokratie Coburg Stadt und Land aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.